Kaufmännische Berufe

Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement

Tätigkeiten von Kaufleuten für Groß- und Außenhandelsmanagement

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement sind die Verkaufstalente ihres Unternehmens. Sie kaufen die Waren beim Hersteller ein und verkaufen sie an Einzelhändler, Großverbraucher oder an Betriebe, die sie weiterverarbeiten.

Damit der Warenfluss reibungslos funktioniert, überwachen die Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement die Logistikkette, prüfen den Wareneingang und planen die Warenauslieferung. Darüber hinaus sorgen sie für kostengünstige Lagerhaltung und Transportlösungen.

Bis 2020 hieß der Beruf noch "Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel". Die Neuordnung trägt der wachsenden Bedeutung von elektronischen Geschäftsprozessen (inkl. E-Commerce) sowie des Projektmanagements Rechnung.

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement

Ein wesentliches Ziel der Arbeit von Kaufleuten für Groß- und Außenhandelsmanagement ist es, die Ware termingerecht an den richtigen Ort zu liefern. Aber auch die Kundenberatung spielt eine wichtige Rolle: Hier informieren sie über die Eigenschaften der Waren und bieten zusätzlich Finanzierungs-, Service- und Marketingleistungen an.

Vor Beginn ihrer Ausbildung können die Auszubildenden sich zwischen den Fachrichtungen "Großhandel" oder "Außenhandel" entscheiden.

Im Bereich des Großhandels kaufen sie die Waren ein und lagern sie bis zu ihrem Verwendungszweck zwischen. Sie überwachen die Lagerbestände und wissen so immer, welche Waren noch auf Lager sind und für welche sie neue Angebote einholen müssen. Die Bearbeitung von Reklamationsanfragen gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Sind die Kaufleute im Außenhandel tätig, organisieren sie den Warenaustausch bei Export- und Importgeschäften. Sie beobachten den nationalen und internationalen Markt und holen dort neue Angebote ein. Beim Wiederverkauf der Waren achten sie auf die Zollbestimmungen und auf internationale Handelsklauseln.

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement arbeiten mit computergesteuerten Logistikprogrammen, um den logistischen Anforderungen gerecht zu werden. Der gute Kontakt mit Herstellern und Abnehmern ist für sie besonders wichtig.

Einsatzfelder

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement der Fachrichtung Großhandel arbeiten in Großhandelsunternehmen nahezu aller Wirtschaftszweige, z.B. in der Elektro-, Fahrzeug- oder Textilindustrie. Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement der Fachrichtung Außenhandel hingegen arbeiten im Bereich der Warenwirtschaft in den Büros von Außenhandelsunternehmen oder im Außendienst.

Der Beruf ist branchenübergreifend. Ausbildung und Tätigkeit sind in Betrieben des Handels, der Industrie, des Handwerks, im Dienstleistungssektor und in den freien Berufen möglich. Arbeitsplatz ist vor allem das Büro.

Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung ist in den Fachrichtungen "Großhandel" oder "Außenhandel" möglich und dauert drei Jahre. In ihrer Ausbildung lernen die Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement:

  • Angebote vergleichen
  • logistische Dienstleistungen beurteilen
  • Bedarfsanalysen erstellen und dabei den Umsatz, Bestand und die Absatzchancen berücksichtigen
  • Vorschläge für die Zusammenstellung marktorientierter Sortimente entwickeln
  • logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren
  • Aufträge kundenorientiert bearbeiten und Kunden binden
  • Transportmittel und -wege im internationalen Warenverkehr kennen und nutzen
  • Zollpapiere prüfen
  • Marketingmaßnahmen planen, durchführen und kontrollieren
  • fremdsprachige Angebote erstellen
In der Berufsschule werden darüber hinaus Kenntnisse in Lernfeldern wie Marketing sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Englisch und Wirtschafts- oder Sozialkunde vermittelt.

Ausbildungsvoraussetzungen

Angehende Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement sollten für die Ausbildung diese Voraussetzungen erfüllen:

  • Realschulabschluss oder Abitur
  • gute Noten in Mathe, Deutsch und Wirtschaft
  • Spaß an organisatorischen Aufgaben und Geschick darin
  • Interesse an Wirtschaft
  • Spaß an kundenorientierter Tätigkeit
  • sicherer Umgang mit Daten und Zahlen
  • Verhandlungsgeschick und Kommunikationsfähigkeit

Gehalt als Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement

In der Metall- und Elektro-Industrie können Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement bereits in der Ausbildung mit einem guten Verdienst rechnen. Die Höhe des Gehaltes unterscheidet sich je nach Bundesland und hängt davon ab, ob das Unternehmen nach Tarifvertrag bezahlt. Das genaue Ausbildungsgehalt wird im Ausbildungsvertrag festgelegt und steigt während der Ausbildung jährlich an.

Auch Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit abgeschlossener Ausbildung haben in der Metall- und Elektro-Industrie gute Gehaltsperspektiven. Ebenso wie während der Ausbildung ist das Gehalt auch beim Berufseinstieg davon abhängig, ob das Unternehmen nach Tarifvertrag bezahlt. Zu dem in der Regel höheren Gehalt kommt in diesen Unternehmen eine Leistungszulage, die je nach Tarifvertrag durchschnittlich vier bis 15 Prozent des Entgelts beträgt. Weitere tarifliche Leistungen, wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie altersvorsorgewirksame Leistungen, ergänzen das Gehalt.

Zu guter Letzt hängt das Einstiegsgehalt von Kaufleuten für Groß- und Außenhandelsmanagement aber natürlich auch von deren Erfahrung und Verantwortlichkeit ab.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement

Für Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten.

Weiterbildungen im Überblick

  • fachliche Anpassungsweiterbildung, z.B. im Rechnungswesen
  • Fachwirt
  • Betriebswirt
  • Studium, z.B. in internationaler Wirtschaft.

Eine Anpassungsweiterbildung, zum Beispiel in den Bereichen Rechnungswesen, Einkauf oder Verkauf, hilft, das berufliche Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten.

Eine Aufstiegsweiterbildung ebnet den Weg zu einer Führungsposition. Mit einem Abschluss als Fachwirt oder Betriebswirt eröffnen sich neue Perspektiven. Eine weitere Option ist ein Studium, z.B. in den Fächern Handelsbetriebswirtschaft oder internationale Wirtschaft. Voraussetzung ist Abitur oder Fachabitur.