Elektroberufe

Elektroniker/in – Gebäude- und Infrastruktursysteme

Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme sorgen dafür, dass die elektronischen Systeme in Gebäuden funktionieren – vom Aufzug bis hin zur Heizung. Grundvoraussetzung für die Ausbildung ist technisches Verständnis.

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Tätigkeiten von Elektronikern für Gebäude- und Infrastruktursysteme

Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme sorgen dafür, dass die elektronischen Systeme in Gebäuden funktionieren – vom Aufzug bis hin zur Heizung.

Elektronikerinnen oder Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme sind gefragt, wenn es um die Realisierung elektronischer Systeme in Wohn- und Geschäftshäusern, Krankenhäusern oder Industrieanlagen geht. Solche Systeme können beispielsweise Alarm- oder Klimaanlagen sowie Überwachungssysteme sein.

Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme

Gebäude- und Infrastruktursysteme instand halten

Die Elektroniker planen Aufträge und organisieren deren Umsetzung, sie konfigurieren die Systeme und weisen den Kunden in die Nutzung ein. Aber auch regelmäßiges Überwachen, Prüfen und Optimieren der technischen Gebäudesysteme mit Hilfe von Automatisierungs- und Leitsystemen gehört zu ihren Aufgaben. Störungen diagnostizieren sie und beheben die Defekte. Ebenso warten sie die Anlagen und halten sie instand.

Moderne Systeme melden ihre Betriebszustände selbstständig. In der Leitzentrale, in der gebäudetechnischen Systeme zusammenlaufen, können die Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme direkt feststellen, wenn die Beleuchtung oder ein Fahrstuhl ausfällt, oder etwa die Lüftungsanlage defekt ist. Um Ausfällen vorzubeugen, sind Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme aber auch oft im Gebäude selbst unterwegs, prüfen bestimmte Teile und tauschen sie unter Umständen aus.

Insbesondere bei Heizungs- und Lüftungssystemen achten die Elektroniker auf eine hohe Effizienz, um die Umwelt zu schonen und Kosten zu sparen. So stellen sie zum Beispiel Heizungsanlagen so ein, dass sich der Brenner erst ab einer bestimmten Temperatur einschaltet. Bei Umbauten oder größeren Reparaturen kalkulieren sie die Kosten und erteilen Aufträge an Fachfirmen. Schließlich nehmen sie die erbrachten Leistungen ab, prüfen alle Funktionen und weisen die Anwender in die Bedienung ein.

Einsatzfelder

Typische Einsatzfelder von Elektronikern für Gebäude- und Infrastruktursysteme sind Wohn- und Geschäftsgebäude, Betriebsgebäude, Funktionsgebäude wie Krankenhäuser, Infrastrukturanlagen und Industrieanlagen.

Ausbildungsinhalte

In ihrer 3 ½-jährigen Ausbildung zum Elektroniker oder zur Elektronikerin für Gebäude- und Infrastruktursysteme lernen die Auszubildenden im Betrieb:

  • Baugruppen montieren und demontieren sowie Bauteile durch mechanische Bearbeitung anpassen
  • elektrische Größen berechnen
  • Hard- und Softwarekomponenten auswählen und IT-Systeme in Netzwerke einbinden
  • Änderungen von technischen Systemen planen, z.B. von Versorgungssystemen
  • Schaltgeräte zum Steuern, Regeln, Messen und Überwachen einbauen
  • Die Funktionsfähigkeit gebäudetechnischer Anlagen prüfen
  • Systemdaten, Diagnosedaten und Prozessdaten auswerten
  • Kundenanforderungen zur Konzeption gebäudetechnischer Anlagen prüfen
  • Kosten kalkulieren und bei der Erstellung von Leistungsbeschreibungen sowie Bewertung von Angeboten mitarbeiten
In der Berufsschule werden die praktischen Kenntnisse, die die Auszubildenden im Betrieb erlangen, in berufsspezifischen Lernfeldern erweitert, z.B. dem Planen und Ausführen elektrischer Installationen. Darüber hinaus stehen allgemeinbildende Fächer auf dem Lehrplan.

 

Seit dem 01. August 2018 sind darüber hinaus neue Ausbildungsinhalte zur Digitalisierung und Vernetzung im Sinne der Industrie 4.0 prominent verortet. Dazu gehören unter anderem: Mobile Datenträger und Maßnahmen gegen Schadstoffe, Assistenz-, Diagnose- oder Visualisierungssysteme, die Arbeit in interdisziplinären Teams und informationstechnische Schutzziele.

 

Neben den integrativen Erneuerungen bieten die Ausbildungsunternehmen ihren angehenden Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme, je nach betrieblichem Bedarf, optional die folgenden drei Zusatzqualifikationen an: Digitale Vernetzung, IT-Sicherheit, Programmierung.

 

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Ausbildungsvoraussetzungen

Für die Ausbildung zum Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme sollten die Auszubildenden diese Voraussetzungen erfüllen:

  • Real- oder guter Hauptschulabschluss
  • gute Noten in Mathe, Physik, Informatik sowie Werken/Technik
  • Interesse an Elektrotechnik und Elektronik
  • Spaß am Umgang mit technischen Geräten und Maschinen 
  • handwerkliches Geschick und Spaß an handwerklicher Tätigkeit
  • Spaß am Planen, Organisieren und Prüfen
  • Merkfähigkeit
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein

Gehalt als Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme

In der Metall- und Elektro-Industrie können Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme bereits in der Ausbildung mit einem guten Verdienst rechnen. Die Höhe des Gehaltes unterscheidet sich je nach Bundesland und hängt davon ab, ob das Unternehmen nach Tarifvertrag bezahlt. Das genaue Ausbildungsgehalt wird im Ausbildungsvertrag festgelegt und steigt während der Ausbildung jährlich an.

Auch Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme mit abgeschlossener Ausbildung haben in der Metall- und Elektro-Industrie gute Gehaltsperspektiven. Ebenso wie während der Ausbildung ist das Gehalt auch beim Berufseinstieg davon abhängig, ob das Unternehmen nach Tarifvertrag bezahlt. Zu dem in der Regel höheren Gehalt kommt in diesen Unternehmen eine Leistungszulage, die je nach Tarifvertrag durchschnittlich vier bis 15 Prozent des Entgelts beträgt. Weitere tarifliche Leistungen, wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie altersvorsorgewirksame Leistungen, ergänzen das Gehalt.

Zu guter Letzt hängt das Einstiegsgehalt von Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme aber natürlich auch von deren Erfahrung und Verantwortlichkeit ab.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Gebäudetechnische Anlagen und Systeme entwickeln sich stetig weiter und stellen die Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme vor immer neue Herausforderungen. Voraussetzung für beruflichen Erfolg ist also, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Wissen stetig zu ergänzen.

Weiterbildungsmöglichkeiten im Überblick:

  • fachliche Anpassungsweiterbildung, z.B. in Elektrotechnik
  • Industriemeister der Fachrichtung Elektrotechnik
  • Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik
  • Studium, z.B. Bachelor in Gebäudetechnik oder Facility Management

Für Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme gibt es zahlreiche fachliche Anpassungsweiterbildungen. Das Spektrum reicht von der elektrischen Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik über Elektrotechnik bis zur Licht- und Beleuchtungstechnik.

Darüber hinaus stehen den Elektronikern auch umfangreiche Aufstiegsweiterbildungen zur Verfügung, die den Weg zu einer Führungsposition ebnen. Möglichkeiten sind der Industriemeister oder die Industriemeisterin der Fachrichtung Elektrotechnik oder der Techniker / die Technikerin mit Fachrichtung Elektrotechnik. Auch eine Weiterbildung zum Ausbilder oder zur Ausbilderin ist möglich.

Das (Fach-)Abitur ermöglicht auch ein Studium, z.B. mit dem Abschluss Bachelor im Bereich Gebäudetechnik oder Facility Management.